Die Lindenauer Bockwindmühle stand einst von Miltitz kommenden am südlichen Eingang von Lindennaundorf auf dem Grundstück Mittelweg 1. Der Mittelweg wurde erst in den 1990er Jahren umbenannt und hieß vorher passenderweise Mühlenweg. Die Bockwindmühle begrüßte die Besucher quasi im Dorf. Eine erste urkundliche Erwähnung gab es im Jahr 1848.

Die Lindennaundorfer Mühle gehört zu den historischen und somit erhaltenswerten Gebäude der Gemeinde.

Bau und Besitzerwechsel

Gebaut wurde die Mühle 1848. An 17. April 1879 verkaufte der Guts- und Windmühlenbesitzer Carl Friedrich Kanold das Gut mit Haus, Hof, Ställen, Garten und Bockwindmühle an Carl Friedrich Ludwig Schmilinsky aus Lemsel für 17.400 Mark (Abschrift Kaufvertrag mit Recognitionsschein vom 12. Juli 1879 mit einer Anzahlung von 4.200 Mark). Am 29. Juli 1879 wird ein weiteres Grundstück für 1.469 Mark von Karl Friedrich Eduard Stoye an den Mühlenbesitzer verkauft.

Wind, Diesel, Strom

In der Mühle wurde hauptsächlich Getreide zu Schrot für Futterzwecke gemahlen. Ursprünglich nur mit Windkraft betrieben, wurde ab 1930 mit dem Einbau eines Dieselaggregates eine alternative Antriebsart für windarme Zeiten geschaffen. 1939 wurde der Betrieb, unter anderem wegen Kraftstoffknappheit, auf Windkraft und Elektroenergie umgestellt. Ab 1952 wurde die Mühle nur noch mit dem Elektromotor betrieben.

Das Ende des Mühlenbetriebs

Der gewerbliche Mühlenbetrieb ist 1975 nach 127 Jahren eingestellt worden. Für den privaten Bedarf wurde in den 1980er Jahren noch gelegentlich geschrotet. 1999 war die Sanierung der Bockwindmühle durch die Gemeinnützige Markranstädter Beschäftigungs-, Entwicklungs- und Qualifizierungsgemeinschaft e.V. (MarBEG e.V.) thematisiert worden. Im Jahr 2000 erfolgten erste Beratungen zwischen der Familie Bude, der MarBEG e.V., der Stadtverwaltung Markranstädt und dem Heimatverein Frankenheim-Lindennaundorf e.V. Um den Zerfall der Mühle zu verhindern, wurde im Jahre 2007 innerhalb des Heimatvereins die AG “Mühlenerhalt” gegründet. Diese Arbeitsgemeinschaft hatte sich gemeinsam mit der Familie Bude das Ziel gesetzt, die historische Mühle zu sanieren und umzusetzen. Ihren neuen Standort fand sie dann auf der Festwiese, die 2006 neu gestaltet wurde. Nur ein Jahr später fand erstmalig eine Veranstaltung und öffentliche Präsentation der Mühle anlässlich des Deutschen Mühlentages mit fast eintausend Gästen statt. Seitdem ist immer am Pfingstmontag Mühlenfest in Lindennaundorf.

Danke den Unterstützern

Mit Unterstützung großzügiger privater Geldgeber, der Stadt Markranstädt und dem ehrenamtlichen Engagement vieler Bürger der Gemeinde, wurde die Mühle 2009 am alten Standort abgetragen und 2010 auf der Festwiese wieder aufgebaut. Die Mühle ist wieder in Betrieb und kann besichtigt werden.

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